Zielgruppe
Vielen Rehabilitanden, die eine Umschulung anstreben, fällt es schwer, sich auf die neue Anforderungen einzustellen, da sie seit Jahren nicht mehr in der Situation waren neuen Lernstoff (in einem Schul- oder Ausbildungsrahmen) aufnehmen zu müssen.
Durch den Besuch des Reha-Vorbereitungs-Lehrgangs (RVL) wird die Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen Abschließens einer Umschulung erhöht.
Der RVL richtet sich an Rehabilitanden, deren gesellschaftliche wie berufliche Teilhabe durch eine physische oder psychische Leistungsminderung stark eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist und die nach ihrem individuellen Leistungsvermögen auf eine Ausbildung bzw. Umschulung vorbereitet werden müssen.
Die Teilnehmerauswahl erfolgt in Zusammenwirken mit den Kostenträgern der beruflichen Rehabilitation, den Beratungsstellen und Einrichtungen für den o. g. Personenkreis.
Eine Aufnahme kann grundsätzlich nur mit vorheriger Zustimmung und mit der Erklärung der Kostenübernahme des Reha-Trägers (gem. SGB IX) erfolgen.
Details:
Seminarbeginn: jeweils im Mai
Seminardauer: max. 3 Monate
Seminarort: Bad Kreuznach
Ziele des Reha-Vorbereitungslehrgangs sind:
- Die Teilnehmer:innen erlangen fachliche Kompetenz, indem sie ein breites, auf verschiedene Wirtschaftszweige bezogenes Wissen erhalten, persönliche Kompetenzen, indem sie die Fähigkeit erwerben, verantwortungsbewusst und kooperativ in arbeitsteiligen Funktionen zu handeln und soziale Kompetenzen, indem sie lernen, Problemlösungen teamorientiert in der Gruppe konstruktiv zu erarbeiten.
- Die Teilnehmer:innen werden bei der Findung eines passenden Betriebes für die Umschulung unterstützt, mit dem Ziel, nach der Ausbildung in diesem Unternehmen weiter beschäftigt zu werden.
- Die Teilnehmer:innen lernen, betriebliche Aufgaben und Problemstellungen zu erfassen, und selbstständig Lösungsvorschläge zu entwickeln.
- Die Teilnehmer:innen lernen, moderne Informations- und Kommunikationsmittel als wichtige Hilfsmittel bei der Aufgabenbewältigung einzusetzen.
Leistungen auf einen Blick
- Eignungsfeststellung
- Aneignung notwendiger EDV-Kenntnisse
- Beratung der Teilnehmer in organisatorischen, persönlichen und beruflichen Fragen
- Erwerb und Verbesserung von Lernstrategien
- Steigerung der Belastbarkeit und der Konzentrationsfähigkeit
- Erneuerung schulischer Grundlagen
- Gewinnung der Kooperationsbetriebe
- Pädagogische und psychologische Betreuung während des Reha-Vorbereitungs-Lehrgangs
- Hilfestellung beim Abbau von Prüfungsängsten
- Zusammenarbeit mit Kostenträgern, IHK und Unternehmen
Inhalte
Der RVL beinhaltet die Bausteine Fachunterricht und Eignungsfeststellung. Der Lehrplan des Fachunterrichts richtet sich nach den Inhalten der kaufmännischen und gewerblich-technischen Berufe.
Fachunterricht und Profling
Der Lehrplan des Fachunterrichts richtet sich nach den Inhalten der kaufmännischen und gewerblich-technischen Berufe:
- Deutsch/ kaufmännischer Schriftverkehr
- Mathematik Grundlagen
- Einführung in die Buchführung
- Kaufmännisches Rechnen
- Wirtschaftslehre
- Sozialkunde
- Kommunikationstraining
- Englisch
- Technische Mathematik
- Geometrie
- Naturwissenschaftliche Grundlagen
- EDV-Schulung
- Nutzung des Internets
Zum Profilingkomplex gehören folgende Bausteine:
- Eignungsfeststellung
- Reflexion der Erwartungen und Ziele der Teilnehmer:innen
- berufliche/persönliche Kompetenzen und Interessen
- Prüfung der Realisierbarkeit der beruflichen Perspektive hinsichtlich der gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Voraussetzungen
- Einschätzung der Bewerberkompetenzen und des Unterstützungsbedarfs bezüglich des Bewerbungsprozesses
Psychologisch-pädagogische Betreuung
Während des RVL erhalten Sie von IPBI Hilfe in Form von:
- Einzelgesprächen (z. B. Krisenintervention, Prüfungsangst, lebenspraktische Hilfestellungen)
- Betrieblicher Betreuung (z. B. Praktikumsbesuche, Netzwerkarbeit: Betrieb, Rehabilitand)
- Integrationsunterstützung (z. B. Vorbereitung auf Einstellungs- und Vorstellungsgespräche, Arbeitsvertrag)
Leistungen, die vom jeweiligen Rehabilitationsträger (Agentur für Arbeit, Jobcenter, Rentenversicherungsträger, Berufsgenossenschaften) übernommen werden:
- Maßnahmengebühren
- Übergangs-/ Unterhaltsgeld
- Kosten für Kranken-/ Rentenversicherung
- Fahrtkosten
Über die Teilnahme am RVL wird gemeinsam mit dem zuweisenden Rehabilitationsträger entschieden.